Mobilfunk/5G

Vom digitalen Bürgerdienst über smarte Landwirtschaft bis zum Notruf – mobile Netze sind ein wichtiger Bestandteil einer vernetzten, lebenswerten Gesellschaft.

Gerade im ländlichen Raum entscheidet eine leistungsfähige Mobilfunkversorgung – neben dem Glasfaserausbau – über Teilhabe, Standortattraktivität und Zukunftsfähigkeit.

Seit 2020 unterstützt das BKZ.SH Kommunen in Schleswig-Holstein beim Ausbau moderner Mobilfunkinfrastruktur.

Wir analysieren Versorgungslücken, beraten bei Ausbauvorhaben und unterstützen mit technischen Tools und Kartenmaterial – unabhängig, praxisnah und datenbasiert.

BKZ.SH 2037 1500w

Die Vorteile einer guten Mobilfunk-Versorgung:

Für Bürger:innen: stabiles Netz für Alltag, Sicherheit und Kommunikation

Für Unternehmen: Grundlage für Innovation, Produktion, Logistik

Für Kommunen: Standortfaktor und Grundversorgung

Unsere Leistungen für den Mobilfunkausbau im Überblick:

  • Analyse und Bewertung der Netzversorgung:
    Wir erfassen Versorgungsdaten, werten sie aus und identifizieren weiße Flecken – transparent, objektiv und datenbasiert.
  • Eigene Messkampagnen:
    Mit speziellen Messgeräten prüfen wir bei Bedarf die tatsächliche Netzqualität vor Ort – unabhängig und neutral.
  • Beratung zum Ausbau von 4G/5G:
    Wir unterstützen Kommunen bei der Bedarfsermittlung, der Standortanalyse und im Dialog mit Netzbetreibern.
  • Koordination mit Netzbetreibern und Landesakteuren:
    Wir vernetzen Kommunen, Netzbetreiber und Landesstellen – für abgestimmte Planungen und schnellere Genehmigungen.
  • Unterstützung für Kommunen:
    Wir bieten verständliche Anwendungsnahe Materialien für kommunale Entscheidungsprozess – von der Planung bis zur Umsetzung.

Mobilfunk transparent gemacht – mit dem BISH

Das Breitbandinformationssystem Schleswig-Holstein (BISH) bietet Ihnen einen schnellen, verständlichen Überblick zur Mobilfunkversorgung in Ihrer Region. Anwender:innen können nachvollziehen, wo Mobilfunknetze bereits gut ausgebaut sind – und wo es noch Lücken gibt. Das System macht die Netzinfrastruktur in Schleswig-Holstein sichtbar und unterstützt so Transparenz, Dialog und Beteiligung.

Was Sie mit dem BISH tun können:

  • Mobilfunkabdeckung prüfen – sehen, welche Netztechnologien (2G, 4G, 5G) an Ihrem Wohnort verfügbar sind.
  • Funklöcher finden – erkennen, ob es in Ihrer Umgebung noch weiße Flecken gibt.
  • Ausbaustandorte nachvollziehen – prüfen, wo bereits Masten stehen und wo neuer Ausbau geplant ist.

Jetzt selbst erkunden:

FAQ

Sie haben Fragen zum Mobilfunkausbau?
Wir beantworten häufig gestellte Fragen.

Technische Fragen

Mobilfunkgeräte wie Smartphones kommunizieren nicht direkt miteinander, sondern über sogenannte Mobilfunkanlagen (Funkmasten). Diese Anlagen versorgen jeweils eine Funkzelle, also ein geografisches Gebiet – zum Beispiel eine Gemeinde.

Wenn Sie eine Nachricht verschicken, läuft der Vorgang wie folgt ab:

  1. Ihr Gerät verschlüsselt die Daten und sendet sie per Funk an den nächstgelegenen Mobilfunkmast.
  2. Von dort gelangen die Daten über Richtfunk oder Glasfaserleitungen in eine zentrale Vermittlungsstelle.
  3. Diese ermittelt den Standort des Empfängers und leitet die Daten an die Mobilfunkanlage weiter, die ihn versorgt.
  4. Die Daten werden per Funk an das Gerät des Empfängers gesendet, dort entschlüsselt und angezeigt.

Damit dieser Ablauf funktioniert, sendet Ihr Mobilgerät regelmäßig kleine Signale, um seinen aktuellen Standort im Netz mitzuteilen.

GSM ist der Mobilfunkstandard der zweiten Generation (2G) – und markierte den Übergang vom analogen zum digitalen Mobilfunk. In Deutschland wurde GSM 1991 eingeführt und ermöglichte erstmals digitales Telefonieren und das Versenden von SMS.

Bis heute gilt GSM als einer der weltweit am weitesten verbreiteten Mobilfunkstandards – vor allem in Regionen mit weniger modernem Netzausbau. Obwohl moderne Netze wie 4G und 5G GSM weitgehend ersetzt haben, wird es in vielen Ländern noch für Sprachdienste und Notrufe genutzt.

UMTS ist der Mobilfunkstandard der dritten Generation (3G) und ermöglichte ab 2004 in Deutschland erstmals mobiles Internet, Videotelefonie und gleichzeitige Sprach- und Datennutzung.

Im Jahr 2000 wurden die Lizenzen versteigert – ein Meilenstein für den Ausbau datenbasierter Mobilkommunikation. UMTS bot deutlich höhere Übertragungsraten als GSM und öffnete damit den Weg für smartes Surfen und App-Nutzung.

Inzwischen ist 3G in Deutschland und vielen anderen Ländern weitgehend abgeschaltet und wurde durch 4G (LTE) und 5G ersetzt

LTE steht für die vierte Mobilfunkgeneration (4G). Sie ermöglicht schnelles, stabiles Internet für Smartphones, Tablets und andere vernetzte Geräte – mit deutlich höheren Datenraten als 3G.

Ziel von LTE war ein weltweit einheitlicher Standard für mobile Breitbandkommunikation. Heute ist 4G die Basis für alltägliches mobiles Surfen, Streaming und App-Nutzung.

In Deutschland ist LTE fast flächendeckend verfügbar – auch wenn es regional Unterschiede gibt. In Schleswig-Holstein liegt die LTE-Abdeckung bei über 98 %, bundesweit bei über 96 % (Stand: 2025).

5G steht für die fünfte Mobilfunkgeneration. Sie ermöglicht extrem schnelle Datenübertragung, geringe Verzögerungen (Latenzen) und eine hohe Anzahl vernetzter Geräte – ideal für Smart Cities, Industrie 4.0 und autonomes Fahren.

Die Bundesnetzagentur versteigerte von März bis Juni 2019 die 5G-Frequenzen für insgesamt 6,55 Milliarden Euro. Die vier Netzbetreiber – Deutsche Telekom, Vodafone, Telefónica und 1&1 – verpflichteten sich zu umfangreichen Ausbauzielen.

Bis Ende 2022 sollten u. a.:

  • 98 % der Haushalte mit mindestens 100 Mbit/s versorgt werden,
  • Autobahnen, Bundesstraßen und Bahnstrecken vollständig erschlossen sein.

Der Ausbau läuft seitdem schrittweise – mit Fokus auf leistungsstarke Netze in Ballungszentren, Gewerbegebieten und entlang wichtiger Verkehrswege. Auch in ländlichen Regionen werden 5G-Standorte zunehmend realisiert.

3G (UMTS) wurde in Deutschland 2021 abgeschaltet. 2G (GSM) bleibt vorerst bestehen – vor allem für Sprachdienste und einfache Geräte (z. B. M2M, Notrufe).

Zuständigkeiten

Die Mobilfunknetzbetreiber (z. B. Telekom, Vodafone, Telefónica, 1&1) bauen das Netz eigenverantwortlich aus. Der Staat setzt dabei Rahmenbedingungen (z. B. über Frequenzvergaben und Ausbauauflagen).

Kommunen können aktiv unterstützen – etwa durch Flächenbereitstellung, Bauleitplanung oder im Dialog mit Netzbetreibern. Auch technische Beratung über das BKZ.SH ist möglich.